Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Schweinfurt

Für das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung wurde eine Außenstelle in der Stadt Schweinfurt errichtet, welche in den 90er Jahren unter einem massiven Niedergang der dort angesiedelten Industriebetriebe und der daraus resultierenden Arbeitslosigkeit litt.

Aus einem Realisierungswettbewerb für das ehemalige SKF-Areal entstanden, wurde mit
dem Landesamt das erste Niedrigenergiegebäude der öffentlichen Hand in Bayern Mitte Juni 1998 feierlich eingeweiht, welches auch heute noch die Anforderungen der EnEV 2009 einhält.

In dem Bürogebäude mit seinem großen, innenliegenden Atrium wurden erstmals bei einem staatlichen Gebäude in Bayern gleichermaßen Erdwärme und Erdkühle genutzt. Etwa zehn Meter unter dem Boden – und damit im Grundwasserbereich – liegt der neun Meter lange, 1,5 Meter breite und zwei Meter hohe Erdkanal, über den die Luft für den kompletten Bau ins Gebäude gelangt. Die gekühlte und gefilterte Luft kommt in die Großraumbüros über Rohre in den Hohlraumböden, entweicht dann als verbrauchte Luft über Klappen in das Atrium und von dort ins Freie. Die Kosten für die innovative Haustechnik lagen zum Zeitpunkt der Erstellung rund zehn Prozent über denen der konventionellen Energieversorgung und haben sich laut Nutzer längst amortisiert. Das Energiekonzept des auch ansonsten durchaus gewöhnungsbedürftigen Gebäudes wurde in einem aufwendigen Planungsprozess gemeinsam mit den Fachingenieuren für Haustechnik, Elektro, Bauphysiker und einem Lichtplaner entwickelt.

Auftraggeber:
Staatliches Hochbauamt Bad Kissingen
Ort:
Schweinfurt, Bayern
Kosten:
16,0 Mio. €
Fläche:
10.400 qm Bruttogeschossfläche (inkl. Tiefgarage)
Fotografie:
Oliver Schuster, Sindelfingen – www.schustervisuell.de

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